Pseudokruppanfälle wirken meistens gefährlicher, als sie es sind. Wichtig ist, dass Eltern oder Betreuer*innen ruhig bleiben. Das gelingt ihnen am besten, wenn sie wissen, wie sie dem Kind helfen können.
Wer bei seinem Kind schon mal einen Pseudokruppanfall erlebt hat, vergisst das wahrscheinlich nicht so schnell. Das Kind wacht in der Nacht plötzlich mit bellenden Hustenanfällen und Atemnot auf. Als Eltern gerät man da leicht in Panik – doch genau das sollte man vermeiden. «Das Allerwichtigste ist, dass man die Ruhe bewahrt und tröstend auf das Kind einwirkt», betont Corsin Stecher, dipl. Drogist HF und Drogerie-Inhaber. Das ist leichter gesagt als getan – doch es hilft, wenn man weiss, wie Pseudokrupp entsteht und was man im Ernstfall tun soll.
Pseudokrupp kann als Folge einfacher Atemwegserkrankungen auftreten oder wird durch Viren ausgelöst, die sich auf die Luftröhre und den Kehlkopf ausbreiten. In der Folge entzündet sich die Schleimhaut des Kehlkopfs, schwillt an und verengt so die Atemwege. Dadurch entstehen die typischen Symptome wie der bellende Husten, die Heiserkeit, die pfeifenden Atemgeräusche und die Atemnot. Oft geht dem Pseudokrupp eine Erkältung voraus. In sehr seltenen Fällen kann auch eine allergische Reaktion, zum Beispiel auf Tierhaare oder Hausstaubmilben, Pseudokrupp auslösen. «Weitere Risikofaktoren sind eine hohe Schadstoffkonzentration in der Luft oder wenn das Kind in einem Raucherhaushalt aufwächst», ergänzt Corsin Stecher.
Kinder bis drei Jahre am häufigsten von Pseudokrupp betroffen
Pseudokrupp betrifft hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder bis zu drei Jahren. Bei kleinen Kindern ist der Kehlkopf noch sehr schmal und eine Schwellung der Schleimhäute beeinträchtigt ihre Atmung stark. Ab dem sechsten Lebensjahr sind Luftröhre und Kehlkopf dann so stark geweitet, dass es weniger Komplikationen gibt. Da dem Pseudokrupp meistens eine Viruserkrankung zugrunde liegt, kann man ihm vorbeugen, indem man das Immunsystem des Kindes mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft stärkt. Auch spagyrische Essenzen können helfen.
Pseudokruppanfälle treten meistens in den Abendstunden oder in der Nacht auf. Das liegt zum einen daran, dass der körpereigene Cortisolspiegel gegen Abend sinkt, was wiederum zu einer ausgeprägten Schwellung der Schleimhaut führen kann. Zum anderen begünstigt die Liegeposition die Verengung des Kehlkopfes. Wie lange ein Anfall dauert, lässt sich nicht genau sagen. Häufig kommt es zu mehreren Anfällen in der Nacht. Das klingt gefährlich, doch der DROPA Experte beruhigt: «Man sollte im Hinterkopf behalten, dass Pseudokruppanfälle bedrohlicher wirken, als sie es sind. Statistisch gesehen sind sie so gut wie nie lebensbedrohlich.»
Kühle Luft und aufrechte Position
Trotzdem muss man handeln. Corsin Stecher fasst das Wichtigste zusammen: «Man sollte das Kind sofort in eine aufrechte Position bringen und ihm möglichst kühle Luft zuführen», führt er aus. «Am besten geht man mit ihm nach draussen, auf den Balkon oder ans offene Fenster. Zur Not kann man sich mit ihm auch vor die offene Kühlschranktür stellen.» Bei häufigem Auftreten kann man sich in der Drogerie oder Apotheke auch einen speziellen Spagyrik-Spray zur Stärkung der Lungenfunktion mischen lassen. Mit diesen Massnahmen sollte sich nach etwa zehn Minuten zumindest eine Linderung der Symptome einstellen. Wenn nach einer halben Stunde keine Besserung eintritt, sich die Symptome verschlimmern oder sich die Lippen des Kindes blau verfärben, muss man den Notfall alarmieren. Das ist aber nur in etwa drei von hundert Fällen notwendig.
Dennoch empfiehlt Corsin Stecher, den Pseudokrupp in jedem Fall ärztlich abzuklären, um sicherzustellen, dass es sich nicht um eine schwerwiegende Atemwegserkrankung wie etwa Diphterie handelt. Zudem kann die Kinderärztin oder der Kinderarzt bei wiederholten Pseudokruppanfällen kortisonhaltige Medikamente verschreiben, die die Schwellung im Ernstfall sehr schnell lindern.
Für Eltern, die sich unsicher sind, ob sie mit dem Kind zur Ärztin oder zum Arzt sollen, hat Corsin Stecher einen Rat: «Verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl. Natürlich soll man nicht wegen einer Lappalie auf den Notfall, aber wenn Sie das Gefühl haben, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt, holen Sie ärztliche Hilfe.»
Zur Vorbeugung können spagyrische Essenzen verabreicht werden. Diese werden in der Drogerie oder Apotheke individuell zusammengestellt. Anwendung: vier- bis fünfmal täglich und vor dem Schlafengehen jeweils drei Sprühstösse in den Mund geben. Lassen Sie sich dafür von den Fachpersonen beraten.