Der allmähliche Übergang von der Muttermilch oder der Säuglingsmilch zur ergänzenden Beikost sollte nicht vor dem fünften Lebensmonat stattfinden. Spätestens aber ab dem siebten Monat genügen sowohl Muttermilch als auch Anfangs- und Folgemilch nicht mehr. Man sollte aber in jedem Fall individuell vorgehen, da die Verdauungsorgange des Babys noch sehr fragil sind.
Wichtig ist immer, dass die Reaktion des Kindes auf einzelne Nahrungsmittel sorgfältig beobachtet wird. Wie ist die Verdauung? Treten allenfalls allergische Hautreaktionen auf? In diesem Fall ist es mit Sicherheit angezeigt, eine Expertin oder einen Experten zu fragen und sich beraten zu lassen.
Gläschen oder Kochtopf?
Eine Frage, die auch immer wieder gestellt wird: Soll der Brei aus dem Gläschen kommen oder selbst zubereitet werden? Auch bei diesem Punkt gibt es keine verbindliche Antwort, und auch hier sollten die Eltern zusammen mit der Mütterberatung die fürs Kind richtige Lösung finden. Wird der Säuglingsbrei selbst gekocht, gilt die Regel: Weder Salz, Streuwürze, Bouillon noch Zucker beigeben. Kleine Beigaben von glutenhaltigen Getreidesorten wie Weizen oder Gerste kommen erst zwischen dem fünften und dem siebten Lebensmonat des Kindes in Frage. Diese Grundsätze müssen auch bei Gläschen eingehalten werden. Wenden Sie sich also bei Fragen zur Zusammensetzung von gekauften Produkten an die Fachleute der Drogerie oder Apotheke.
Geduld mit dem Löffel
Einige Kinder lieben Brei auf dem Löffel von Anfang an, andere brauchen eine längere Gewöhnungsphase, weil sie den Zungenrückstoss-Reflex noch nicht verloren haben. Klappt es überhaupt nicht, wäre eine sieben- bis zehntägigen Breipause angebracht. Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie SGP spielt die Reihenfolge der angebotenen Nahrungsmittel keine Rolle. In der Deutschschweiz ist der Karottenbrei der Renner. Startet man von Anfang an mit Obst, kommt das Baby in der Regel auf den süssen Geschmack und lehnt Gemüse eher ab. Nach drei bis vier Tagen darf ein weiteres Gemüse, zum Beispiel Kartoffeln, dazugemischt werden. Empfohlen wird, immer etwas Öl (circa zwei Teelöffel auf 200 Gramm Brei) beizufügen, zum Beispiel Raps-, Oliven- oder Sonnenblumenöl, aber kein Salz und keine Bouillon, bei Früchtebrei keinen Zucker. Isst das Kind 150 bis 200 Gramm Brei pro Mahlzeit, muss nicht mehr gestillt oder nachgeschöppelt werden. Nun ist das Anbieten von Wasser erlaubt.
Auf unserem kompakten und leicht verständlichen Ernährungsplan finden Sie umfassende Informationen rund um die optimale Ernährung Ihres Babys.
Frische Zutaten
Achten Sie schon beim Einkaufen auf frische und gesunde Zutaten. Optimal sind Bio-Nahrungsmittel oder Gemüse und Obst vom Bauern aus der Umgebung. Greifen Sie wenn möglich zu saisonalen Produkten und kaufen Sie solche, die nicht gespritzt oder behandelt sind. Nehmen Sie sich in jedem Fall Zeit zum Planen und Einkaufen. Und wählen Sie feine Rezepte und farbige Menüs. So haben alle am Familientisch etwas davon.
Allergiker: Aufgepasst!
Leidet ein Elternteil oder ein Geschwister an einer Allergie, wird in den ersten sechs Monaten eine allergenarme Ernährung empfohlen. Das heisst: Wenn möglich voll stillen oder aber eine HA-Milch (HA=hypoallergen) verwenden, deren Eiweisse teilhydrolisiert sind. Danach darf das Kleinkind wie alle anderen ernährt werden, also auch mit Zitrusfrüchten, Kiwi, Eiern und gemahlenen Nüssen. Die Ernährungsrichtlinien wurden in den letzten zwei bis drei Jahren vor allem in Bezug auf die Allergieprophylaxe massiv gelockert. Heute gibt man dem Kind alles, man schaut aber darauf, wie und ob es auf einzelne Lebensmittel reagiert.
Glutenhaltige Lebensmittel
Lange war im ersten Lebenshalbjahr das Verabreichen von glutenhaltigen Lebensmitteln wie Weizen tabu. Neuere Studien lassen die Vermutung zu, dass die vorsichtige und rechtzeitige Gewöhnung des Immunsystems an Gluten das Risiko für das Auftreten einer Zöliakie mindern kann. Idealerweise soll glutenhaltige Beikost schon während der Stillzeit eingeführt werden, da die Muttermilch einen schützenden Effekt ausübt. Deshalb hat die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie die Empfehlungen für glutenhaltige Beikost angepasst: Diese ist frühestens ab dem 5. Monat möglich und muss spätestens ab dem 7. Monat eingeführt sein.
Babybrei kochen und aufbewahren
Warme Breie können Sie gut in grösseren Mengen zubereiten - im Dampfkochtopf geht dies besonders schnell und nährstoffschonend. Lassen Sie den Brei rasch abkühlen und frieren Sie ihn püriert oder mit der Gabel zerdrückt portionenweise ein. Es eignen sich vor allem Tiefkühlsäckchen oder kleine Tiefkühl-Behälter. Das rasche Abkühlen und Einfrieren verhindert einen grösseren Vitaminverlust.
Allgemeine Tipps zur Brei-Zubereitung
- Zutaten immer sorgfältig waschen.
- Einige Gemüse, z.B. Zucchetti schälen, damit der Brei verdaulicher wird.
- Früchtebreie auf keinen Fall zuckern oder mit Honig süssen - reife Saison-Früche sind bereits süss.
- Kein Salz, Gewürze oder Bouillon im 1. Lebensjahr beimischen, danach den Brei vorsichtig mit einem Champignon oder mit milden Kräutern aromatisieren (nur sehr geringe Mengen).
- Verwenden Sie hochwertiges pflanzliches Fett wie z.B. Rapsöl (ab 8 Monaten) - kein kaltgepresstes Öl.
- Sorgen Sie für eine geschmackliche Vielfalt.